Antragsteller*in: | GRÜNE JUGEND Schleswig-Holstein (dort beschlossen am: 20.09.2020) |
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N 5: Klärschlamm runter von den Feldern!
Titel
Antragstext
Klärschlamm runter von den Feldern!
BÜNDNIS 90/Die Grünen Schleswig-Holstein setzen sich im Bund, Land und in den
Kommunen dafür ein, Klärschlamm zukünftig in Pyrolyseanlagen zu Pflanzenkohle zu
verarbeiten und anschließend als Düngemittel, in der Tiermedizin oder der
Geruchsneutralisierung bei Gülle zu verwenden. Bei der Klärschlammpyrolyse
müssen die Möglichkeiten für die Rückgewinnung von dem endlichen, aber für die
Nahrungsmittelversorgung unerlässlichen Phosphor ausgeschöpft werden. Zu diesem
Zweck muss unter anderem die bundesweite Düngemittelverordnung angepasst werden,
in der Pflanzenkohle noch nicht als mögliches Düngemittel aufgelistet ist, auch
wenn diese z.B. in Kainberg in Österreich bereits sehr erfolgreich zum Düngen
von Pflanzen eingesetzt wird. Die Kommunen sollten statt Monoverbrennungsanlagen
den Bau von Pyrolyseanlagen planen, bzw. diese schrittweise ersetzen. Sie
sollten außerdem Konzepte zum Verkauf der entstandenen Pflanzenkohle entwickeln.
So wird der Kohlenstoff in den Kreislauf zurückgeführt und nicht in der
Atmosphäre engelagert, wo er den Klimawandel anheizt. Die entsprechenden Gesetze
auf EU-, Bundes-, Landesebene sind begleitend dahingehend zu ändern, dass die
Klärschlammentsorgung in diesem Sinne umgestaltet wird.
Begründung
Bei Klärschlamm als Düngemittel sind vor allem die organischen, also kohlenstoffhaltigen Schadstoffe problematisch. Diese zerfallen durch die Pyrolyse zu Pflanzenkohle und werden damit zu einem wertvollen Düngemittel. Die Schwermetallbelastung ist dagegen an den meisten Orten sehr niedrig. In Kiel ist z.B. nur die Quecksilberbelastung relevant hoch. Dennoch ist die Festlegung und Einhaltung von Grenzwerten notwendig und sinnvoll. Bei der Phosphorrückgewinnung ist die Ausbeute kaum niedriger als bei Monoverbrennungsanlagen, dafür ist zudem das gewonnene Phosphor von höherer Qualität. An verschiedenen Orten der Welt (u.a. in Tokyo, aber auch in Deutschland) sind bereits Klärschlammpyrolyseanlagen im Einsatz. Im Gegensatz zu Monoverbrennungsanlagen haben sie den Vorteil, dass sie in Modulen (also Stück für Stück) dazu gebaut werden können, was sie flexibler und eiffizienter macht.
Unterstützer*innen
- Stephan Wiese (KV Lübeck)
- Sina Clorius (KV Schleswig-Flensburg)
- Christof Martin (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
- Lars Bergmann (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Detlef Matthiessen
- Wiebke Garling-Witt
- Kerstin Mock-Hofeditz (KV Nordfriesland)
- Dennis Heine
- Klaus-Christian Kalkhoff (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Pamela Masou (KV Pinneberg)
- Bianka Ewald (KV Pinneberg)
- Luca Brunsch
- Smilla Mester (KV Segeberg)
- Lennart Stahl (KV Segeberg)
- Georg Wilkens (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Rolf Martens (KV Dithmarschen)
- Selina Koch (KV Segeberg)
- Benita v. Brackel-Schmidt (KV Flensburg)
- Hans-Peter Hopp (KV Ostholstein)
- Ulrike Täck
- Magnus Grage (KV Lübeck)
Änderungsanträge
- Globalalternative: N 5.2 Globalalternative (Bernd Voß, Eingereicht)
- N 5.1 (Luca Brunsch, Eingereicht)
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