Antragsteller*in: | Kerstin Mock-Hofeditz (KV Nordfriesland) |
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LL 7 KM-H: Kerstin Mock-Hofeditz
Selbstvorstellung
Als ich 1991 aus Köln nach Westerhever an den Leuchtturm kam, um meine Diplomarbeit über Nonnengänse zu schreiben, war ziemlich schnell klar, dass ich bleiben wollte – zu faszinierend waren diese großen Gänseschwärme, die blühenden Salzwiesen, die balzenden Kampfläufer im Binnenland.
Artensterben passiert auch vor unserer Haustür, das ist heute mehr als deutlich: Die balzenden Kampfläufer gibt es in ganz Deutschland so gut wie nicht mehr. In Schleswig-Holstein sind die Kiebitz-Bestände in den letzten 25 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen! Der hauptsächliche Grund hierfür ist die hochintensive Landwirtschaft, die Feuchtwiesen trockenlegt und zu Ackerland macht und ihre Bewirtschaftung nicht an die Bedürfnisse der Wiesenbrüter anpasst.
„Wir Grüne müssen Biodiversität erhalten und den menschengemachten Klimawandel bekämpfen. Dafür möchte ich nach Berlin.“
Insgesamt gilt: der Artenschutz und der Erhalt der Biodiversität sind für den Fortbestand der Menschheit auf diesem Planeten mindestens so bedeutend wie die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels. Beides hängt eng zusammen – wir Grüne müssen beides mit der gleichen Konsequenz und Ernsthaftigkeit angehen – dafür möchte ich nach Berlin!
Die Artenvielfalt auf der Erde bricht zusammen.
Der „Living Planet Report 2020“ des WWF zeigt einen durchschnittlichen Rückgang von Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen um 68 Prozent zwi- schen 1970 und 2016. Mit anderen Worten: die Bestände der untersuchten Wirbeltierarten haben sich in knapp 50 Jahren mehr als zwei Drittel verringert. Die weltweit bekannt gewordene Krefelder Studie zum Insektensterben ergab, dass es im Untersuchungsgebiet nur noch ein Viertel so viele Insekten wie vor 30 Jahren gibt.
Zusammenhänge in Ökosystemen sind so komplex, dass wir die Verheerung nur erahnen können, welche unserer Handeln nach sich ziehen kann. Letztlich könnte dies das menschliche Leben auf dem Planeten ganz in Frage stellen, wenn z.B. die bestäubenden Insekten verschwinden – wenn wir das letzte verbliebene Viertel der Insekten also auch noch ausrotten.
Unsere Böden leiden unter Versiegelung, Vergiftung und Austrocknung. Doch ohne lebendige Böden kann nichts wachsen, sie sind Grundlage der Wälder, der Wiesen, des Ackerbaus, der Viehzucht.
Unsere Eingriffe in das Leben auf dem Planeten sind gravierend. Es gibt kaum noch unberührte Lebensräume. Überall ist die Natur für den Anbau landwirtschaftlicher Produkte, für Siedlungen und Städte und für Verkehrswege geopfert worden.
Die tropischen Regenwälder verschwinden für den Anbau von Soja um unsere Lust auf Fleisch zu befriedigen. Zwar nehmen Tropenwälder nur 7% der Landfläche ein, beherbergen aber die Hälfte der biologischen Vielfalt der Welt, ein ungeheurer Verlust.
Und dennoch es gibt Hoffnung.
„Wir als Menschheit können noch umsteuern. Als Grüne setze ich mich für die ökologische Wende ein.“
Wir brauchen viel mehr Schutzgebiete, die der Natur tatsächlich Schutz bieten und ein ungestörter Rückzugsraum für gefährdete Arten sind. Unsere Nationalparks sind da nur ein sehr kleiner Beitrag. Darüber hinaus braucht es dringend Umsteuerung in der Landwirtschaft und im Ernährungssystem. Wir Grünen kämpfen schon lange für die Reduktion von Pestiziden, für den Schutz von Insekten, gesunde Nahrung und eine ökologische Agrarwende.
Dass die Bundesregierung hier auf ganzer Linie versagt, zeigen die bisherigen nur zögerlichen Maßnahmen – immer wieder wird lediglich auf noch zu erarbeitende Maßnahmen, auf Modellvorhaben und Wettbewerbe verwiesen. Das Initiieren eines wirksamen Insektenschutzgesetzes, wie die Grünen es fordern, das zum Beispiel Verbote und geänderte Zulassungspraxen von Insektiziden beinhalten müsste – Fehlanzeige!
Nur mit einer umfassenden und ressortübergreifenden Strategie können wir das Artensterben stoppen. Wir müssen unsere Landwirtschaft, den Verkehr, das Bauen und unsere gesamte Lebensweise ökologischer ausrichten.
„Im Bundestag möchte ich mich intensiv den Themen Artenschutz und Biodiversität widmen.“
Als Biologin möchte ich mich im Bundestag intensiv dem Thema Artenschutz und Biodiversität widmen. Ich möchte, dass die Kampfläufer zurück kommen nach Eiderstedt. Als Grüne aus Schleswig-Holstein liegen mir dabei natürlich die Meere und als Nordfriesin ganz besonders das Wattenmeer und unser Nationalpark am Herzen.
Als Grüne bringe ich viel politische Erfahrung mit, sei es beruflich als Regionalmitarbeiterin unserer Bundes- und Landtagsabgeordneten und als Kreisgeschäftsführerin oder aber ehrenamtlich als Beisitzerin im Landesvorstand, als Kreistagsabgeordnete, Vorsitzende des nordfriesischen Umweltausschusses und als Mitglied im Nationalparkkuratorium.
Nach bald 40 Jahren Tätigkeit in der Grünen Politik möchte ich meine Erfahrung und mein vielfältiges Wissen in Berlin einbringen – und bitte um Eure Stimme für Platz 7 der Landesliste Schleswig-Holstein!
KERSTIN MOCK-HOFEDITZ
- KV Nordfriesland
- 54 Jahre
- verheiratet, 2 Kinder (17 und 20)
- kerstin.mock@sh-gruene.de
GRÜNES
- 1983 Gründung des OV Wesseling, NRW
- Seit 1991 im KV Nordfriesland
- Mitglied im Kreisvorstand 1996-2000
- Sprecherin des Kreisverbandes 2006-2008
- Mitglied im Nationalpark-Kuratorium Nordfriesland 2008-2018
- Abgeordnete im Kreistag Nordfriesland 2008-2018
- Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Energie 2013-2018
- Beisitzerin im Landesvorstand 2017-2019
- Parteirat seit 2017
BERUFLICHES
- Dipl.-Biologin
- Seit 1996 Regionalmitarbeiterin der MdLs Irene Fröhlich, Detlef Matthiessen, Anne Lütkes, Robert Habeck und Andreas Tietze
- Seit 1996 Kreisgeschäftsführerin des KV Nordfriesland
- Seit 2012 Regionalmitarbeiterin der MdBs Arfst Wagner und Luise Amtsberg
- Alter:
- 54
- Geschlecht:
- Frau