Antragsteller*in: | Joschka Knuth (KV Rendsburg-Eckernförde), Bini Schlamann (KV Schleswig-Flensburg), André Stuber (KV Kiel), Jens Herrndorff (KV Pinneberg), Oliver Brandt (KV Herzogtum Lauenburg), Ann-Kathrin Tranziska (KV Pinneberg), Bernd Voß (KV Steinburg), Susanne Hilbrecht (KV Dithmarschen), Sven Krumbeck (KV Kiel), Rasmus Andresen (KV Flensburg), Matthias Ullrich (KV Flensburg), Rebecca Bräutigam (KV Rendsburg-Eckernförde), Ulrich Bähr (KV Kiel), Nadine Mai (KV Pinneberg), Kirsten Bock (KV Plön), LAG Wirtschaft-, Finanz- und Haushaltspolitik, LAG Medien- und Netzpolitk |
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A 1: Coworking in ganz Schleswig-Holstein etablieren
Antragstext
Coworking in ganz Schleswig-Holstein etablieren
Nachhaltigkeit, soziales Wohlergehen und Digitalität sind die Grundsteine für
ein zukünftiges, tragfähiges und resilientes Wirtschaftssystem. Ein konkreter,
praxistauglicher und zeitnah umsetzbarer Baustein in der Etablierung von
zukunftsfähigen Arbeitsmodellen sind Coworking-Angebote.
Coworking-Spaces bringen neues gemeinschaftliches Leben in die ländlichen Räume,
steigern die Attraktivität ländlicher Regionen als Wohn- und Lebensorte,
erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie reduzieren Pendelströme
und CO2-Emissionen, können zur regionalen Wertschöpfung beitragen, sind
Innovations-Hubs für die ländlichen Regionen und bieten wichtige Räume für
mobiles Arbeiten.
Wir, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, sehen die Notwendigkeit,
Coworking im ländlichen Raum zu fördern und auszubauen; für eine nachhaltige
Entwicklung jenseits der urbanen Zentren und für die Zukunft der Arbeit! Wir
begrüßen es ausdrücklich, dass die CoWorkLand eG gegründet wurde und sich viele
neue Coworking Spaces in Planung und Umsetzung befinden. Alle Engagierten wollen
wir in ihrem Handeln bestärken und unterstützen.
Wir setzen uns dafür ein, Coworking Spaces in Schleswig-Holstein flächendeckend
zu etablieren.
Wir begrüßen, dass unsere Landtagsfraktion und die Landesregierung sich seit
längerem für die Unterstützung von Coworking-Angeboten im Land einsetzen. Wir
fordern Landtagsfraktion und Landesregierung auf, sich auch weiterhin und über
bisherige Maßnahmen hinaus für eine Förderung des Ausbaus von Coworking-Spaces
insbesondere in den ländlichen Räumen von Schleswig-Holstein zu engagieren.
Zu diesem Zweck sollen Landesvorstand, Landtagsfraktion und Landesregierung sich
dafür einsetzen, dass
1) das Konzept des Coworkings im Rahmen einer landesweiten Informationsoffensive
kommunalen Verwaltungen, Mandatsträger*innen und wirtschaftlichen
Entscheider*innen vorgestellt und dessen Vorteile kommuniziert werden;
2) zusätzliche Mittel zur Förderung von Coworking-Aktivitäten im ländlichen Raum
zur Verfügung gestellt werden,
3) ein Förderprogramm des Landes eingerichtet wird, um Coworking-Aktivitäten im
ländlichen Raum zu etablieren und zu unterstützen,
4) ein Förderprogramm zum Anschluss von Coworking-Spaces an das Glasfaser-Netz
eingerichtet wird,
5) Coworking-Spaces im Rahmen der regionalen und landesweiten Verkehrsplanung
besondere Berücksichtigung finden, mit dem Ziel, als Teil des Umweltverbundes
betrachtet zu werden;
6) die Landesregierung bei der Einrichtung von Coworking-Spaces oder dezentralen
Arbeitsplätzen für die eigenen Mitarbeiter*innen sowie der Umgestaltung weiterer
Landesliegenschaften prüft, wie diese auch für eine öffentliche Nutzung
freigegeben werden können.
7) Gespräche mit der Stadt Hamburg aufgenommen werden, mit dem Ziel, Anreize
auch für Unternehmen der Stadt Hamburg zu schaffen, Coworking-Spaces in der
Metropolregion Hamburg aktiv zu unterstützen und gezielt mobiles Arbeiten dort
zu ermöglichen, um die Pendelströme zu verringern und die Verkehrswende
voranzutreiben, sowie
8) eine Bundesratsinitiative gestartet wird mit dem Ziel weitere Bundes-
Förderprogramme zum Auf- und Ausbau von Coworking-Angeboten im ländlichen Raum
zu realisieren und insbesondere auf Basis der bisherigen Erfahrungen eine
Regelförderung für Coworking-Spaces im ländlichen Raum zu ermöglichen
Ziel unserer Initiativen ist die Vervielfachung der Coworking-Spaces in den
ländlichen Gebieten Schleswig-Holsteins. Die Einrichtung weiterer Coworking-
Räumlichkeiten, die Unterstützung vorhandener Aktivitäten, der Ausbau der
notwendigen analogen und digitalen Infrastruktur, sowie eine Erweiterung der
Beratungsangebote sollen gefördert werden. Internetverbindungen sollen
ermöglicht, sowie die Voraussetzung für deren Nutzung geschaffen werden.
Strukturelle Unterstützungen sollen dazu dienen, Coworking-Angebote mit
Personal- und Sachkosten auszustatten.
Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Fördermitteln zum Neu- und Umbau soll
die Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen zur Barrierefreiheit
in den Coworking-Spaces sein; zudem sollen alle Förderprogramme so gestaltet
werden, dass sie in Kombination mit Förderprogrammen zur Umsetzung der UN-
Behindertenrechtskonvention genutzt werden können. So sollen auch kleine
Coworking-Spaces Unterstützung bei der Herstellung von Barrierefreiheit
erhalten. Bei der Ausgestaltung der Programme sollen Vorhaben mit innovativem
Charakter sowie niedrigschwellige Finanzierungen (wie beispielsweise die
Förderung von gebrauchten bzw. recycelten Büroausstattungen) und Kleinstvorhaben
besonders berücksichtigt und ermöglicht werden. Im besonderen Maße sind auch
Maßnahmen zu fördern, die sich den Ideen des sozialen Unternehmertums (Social
Entrepreneurship) oder des Gemeinwohls verpflichtet fühlen, sowie Vorhaben, die
die Kreativwirtschaft und das Handwerk betreffen oder die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf zum Ziele haben.
Begründung
Begründung:
Schleswig-Holstein eignet sich hervorragend, um eine Spitzenposition sowohl in der Energie- und Mobilitätswende, als auch in den Entwicklungsfähigkeiten des ländlichen Raums einzunehmen. Nachhaltigkeit, soziales Wohlergehen und Digitalität sind die Grundsteine für ein zukünftiges, tragfähiges und resilientes Wirtschaftssystem. Mit konkreten Rahmenbedingungen leiten wir zu dieser Transformation in eine solche Richtung ein:
Ein konkreter, praxistauglicher und leicht umsetzbarer Baustein in der Etablierung von Themen zur Zukunft der Arbeit können Coworking-Angebote sein.
Coworking ist ein multifunktionales Netzwerkteil im Spannungsfeld der Herausforderungen der Zukunft, wie Digitalisierung, Innovation, demografischer Wandel und Wandel der Arbeitswelt.
Coworking-Spaces bieten eine einfache Antwort auf die zunehmenden Arbeitsplatzveränderungen in einer digitalisierten Welt und sind ein zukunftsfähiger Gegenentwurf zur zunehmenden Globalisierung. Sie bieten eine niedrigschwellige und konkrete Möglichkeit, Akteure zusammenzuführen und Ideen zu generieren und zu verwirklichen – und das gerade auch im ländlichen Raum.
Coworking-Spaces bieten eine Vielzahl von unterschiedlichsten Verknüpfungspunkten, wie beispielsweise des Mittelstands mit der Start-Up Kultur. Sie schaffen neue Arbeitsplätze sowie eine Perspektive für junge Menschen, nach Ausbildung oder Studium zurück in den ländlichen Raum zu kommen. Sie geben Impulse für die Ortsentwicklung und steigern die Lebensqualität der Bevölkerung und die Prosperität der Kleinstädte und Dörfer. Bewusstseinswandel und digitale Herausforderungen laufen Hand in Hand. Coworking- Spaces sind Leuchttürme in der Verknüpfung von Digitalisierung und den Herausforderungen des ländlichen Raums. Nicht zuletzt sind sie außerdem eine umwelt- und zeitschonende Alternative für Pendler*innen.
Insbesondere ist die Arbeit der CoworkLand e.G. hervorzuheben und deren weitere Entwicklung unterstützenswert. Sie unterstützt bei der Gründung und im Betrieb von Coworking-Spaces auf allen Ebenen und fördert so ortsunabhängiges Arbeiten. Die Genossenschaft trägt durch Vernetzung und Erfahrungsaustausch dazu bei, dass schon existente und angehende Coworking-Spaces profitieren.
Schon lange fordern wir Grüne zudem die deutliche Stärkung eines Gründungsklimas. In Schleswig-Holstein wird zudem die Leistung der Kreativwirtschaft immer maßgeblicher. Da viele Gründungen durch Kreativschaffende erfolgen und ein großer Teil von ihnen als Selbstständige und Kleinunternehmer*innen arbeitet, können sie besonders von Coworking-Angeboten profitieren und sollen deshalb eine besondere Unterstützung bekommen.
Unterstützer*innen
- Dennis Heine
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
- Sebastian Bonau (KV Schleswig-Flensburg)
- Jasper Balke (KV Lübeck)
- Kristian Warnholz (KV Pinneberg)
- Silke Schiller-Tobies (KV Kiel)
- Lasse Bombien (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Klaus-Christian Kalkhoff (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Petra Kärgel (KV Pinneberg)
- Bianka Ewald (KV Pinneberg)
- Achim Jansen (KV Segeberg)
- Bettina Aust (KV Kiel)
- Lennart Stahl (KV Segeberg)
- Philipp Diepmans (KV Flensburg)
- Sven Gebhardt (KV Flensburg)
- Sophia Marie Pott (KV Lübeck)
- Jakob Blasel (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Luca Köpping (KV Kiel)
- Ulrike Nowack (KV Plön)
- Lennart Sass (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Peter Schüler
- Georg Wilkens (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Ruth Kastner (KV Stormarn)
- Manfred Sallach (KV Steinburg)
- David-Willem Poggemann (KV Kiel)
- Hans-Peter Hopp
- Monika Neht (KV Kiel)
- Axel Flasbarth (KV Lübeck)
- Andreas Tietze
- Selina Koch (KV Segeberg)
- Katja Kuncke (KV Lübeck)
- Arne Langniß (KV Kiel)
- Wiebke Garling-Witt
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